womenmatter/s

View Original

Mit Anti-Zielen zum Erfolg – Warum du auch wissen musst, was du nicht willst

Ziele zu setzen, gehört zum Alltag vieler Menschen – ob im Beruf oder privat. Doch wie oft fühlen wir uns von unseren eigenen Zielen gestresst oder überfordert? Hier kommt ein spannender Ansatz ins Spiel: Anti-Ziele. Statt nur darauf zu schauen, was du erreichen willst, fragst du dich, was du auf keinen Fall erleben möchtest.

Dieser Perspektivenwechsel kann dir helfen, klare Prioritäten zu setzen, unerwünschte Ergebnisse zu vermeiden und dabei dennoch auf Erfolgskurs zu bleiben.


Was sind Anti-Ziele – und warum brauchst du sie?

Anti-Ziele sind die bewusste Entscheidung gegen bestimmte Erfahrungen, Verhaltensweisen oder Ergebnisse. Sie definieren, was du unbedingt vermeiden willst, während du auf deine Ziele hinarbeitest.

Stell dir vor, du möchtest befördert werden. Ohne klare Grenzen könntest du dich in einem endlosen Kreislauf aus Überstunden, Dauerstress und fehlender Freizeit wiederfinden – ein sogenannter Pyrrhussieg, bei dem der Preis für den Erfolg einfach zu hoch ist.

Mit Anti-Zielen kannst du genau solche Szenarien vermeiden, indem du frühzeitig klar machst, was für dich nicht infrage kommt.

Das Konzept der Anti-Ziele basiert auf dem Prinzip der Inversion – einer Denkweise, die besagt, dass sich komplexe Probleme oft leichter lösen lassen, wenn man sie rückwärts angeht statt vorwärts. Oder wie Charlie Munger es treffend formulierte: "Alles, was ich wissen möchte, ist, wo ich sterben werde, damit ich niemals dorthin gehe."


Der Anti-Ziele-Ansatz: Schritt für Schritt

1. Wähle ein Fokusgebiet

Überlege dir, auf welchen Bereich du dich konzentrieren möchtest. Beispiele:

  • Beruf: Ein neues Projekt, eine Beförderung oder der nächste Karriereschritt

  • Gesundheit: Mehr Energie, bessere Fitness oder Stressreduktion

  • Persönliches Leben: Mehr Zeit für Familie oder Hobbys


2. Definiere deine Ziele

Notiere dir, was du erreichen willst. Konkrete Beispiele:

  • Du möchtest dich auf eine Führungsposition vorbereiten.

  • Du willst eine erfolgreiche Präsentation bei einem wichtigen Event halten.

  • Du möchtest gesünder leben und regelmässig Sport treiben.


3. Überlege: Was darf NICHT passieren?

Jetzt kommt der entscheidende Schritt: Stell dir vor, wie diese Ziele schiefgehen könnten.

  • Was ist das schlimmste Szenario?

  • Welche Gewohnheiten oder Systeme könnten dich auf den falschen Weg bringen?

  • Welche täglichen Handlungen würdest du später bereuen?

Beispiele:

  • Beruf: Ständige Überstunden, keine Zeit für Freunde und Familie, Erschöpfung.

  • Gesundheit: Stressige Diätpläne, die dich sozial isolieren.

  • Persönliches Leben: Fehlende Abgrenzung, sodass deine Bedürfnisse immer an letzter Stelle stehen.


4. Formuliere deine Anti-Ziele

Jetzt formulierst du klare Leitlinien, die dich davor bewahren, in diese Fallen zu geraten.

Beispiele:

  • Beruf: Maximal zwei Abende pro Woche für Meetings blocken. Keine E-Mails nach 18 Uhr.

  • Gesundheit: Keine unrealistischen Diätpläne, stattdessen kleine, nachhaltige Schritte.

  • Persönliches Leben: Einen festen Abend pro Woche nur für dich reservieren.


Ein praktisches Beispiel: Leadership-Kompetenzen entwickeln

  • Fokus: Dich in diesem Jahr gezielt auf eine zukünftige Leadership-Position vorbereiten.

  • Ziele:

    • Leadership-Fähigkeiten wie Kommunikation, Entscheidungsfindung und Delegation aufbauen.

    • In den nächsten 2–3 Jahren bereit sein, ein eigenes Team zu leiten.

    • Sichtbarkeit im Unternehmen erhöhen und als potenzielle Führungskraft wahrgenommen werden.

  • Worst Case:

    • Dich in zu viele Projekte gleichzeitig stürzen und dadurch den Fokus verlieren.

    • Ständig erreichbar sein, wodurch wichtige Zeit für strategische Planung fehlt.

    • Nur an kurzfristigen Aufgaben arbeiten und langfristige Entwicklung vernachlässigen.

  • Anti-Ziele:

    • Keine Verpflichtung zu mehr als zwei neuen Projekten gleichzeitig: Damit vermeidest du Überforderung und hältst deinen Fokus.

    • Keine Entwicklungslücke in langfristigen Fähigkeiten zulassen: Z.B. Konfliktmanagement, Kommunikation oder Delegation – so bleibst du auf dem Weg zur Leadership-Position langfristig vorbereitet.

    • Niemals strategische Reflexion vernachlässigen: Ein fixer Nachmittag pro Woche ist reserviert, um dir Klarheit über deinen Fortschritt und Prioritäten zu verschaffen.

    • Keine passive Rolle in internen Meetings einnehmen: Du sicherst dir durch aktive Beiträge Sichtbarkeit und etablierst dich als zukünftige Führungskraft.


Fazit: Mit Anti-Zielen mehr erreichen

Anti-Ziele sind keine Einschränkung, sondern eine Möglichkeit, bewusste Entscheidungen zu treffen. Mein (hi, Stef here) ehemaliger Chef hat immer gesagt: "I let you lose certain battles so that I can win the war." Mit Anti-Zielen musst du keine Kämpfe mehr verlieren – sie helfen dir, sowohl den Battle als auch den War zu gewinnen. Sie geben dir nicht nur Orientierung für deine Ziele, sondern schützen dich auch vor den Fallen, die dich auf dem Weg dorthin ausbremsen könnten. So erreichst du deine Vision mit Fokus, Klarheit und Balance.

Probiere es selbst aus: Definiere deine Ziele – und genauso klar, was du vermeiden möchtest. Und wenn du dich weiter mit dem Thema beschäftigen möchtest – hier ist ein spannender Beitrag von Andrew Wilkinson.

Xoxo,

Mary & Stef