Warum Self-Branding für deine Karriere wichtig ist und wie du dir deine Marke aufbauen kannst
Beim Personal Branding geht es nicht nur darum, zu definieren, wie du aussiehst oder welche Farben dir entsprechen. Es geht vielmehr darum, dass du verstehst, wer du von Natur aus bist (deine Brand Identity). Und wie die Welt dich gegen aussen wahrnimmt (dein Brand Image).
Finde deine Identität und lebe deine Authentizität
First things first: Hast du dir schon mal überlegt, was Menschen in deinem Umfeld über dich denken und sagen? Und stimmt dieses Bild mit deiner Identität überein resp. ist es so, wie du wahrgenommen werden willst?
Das Ziel ist nicht, ein Image zu 'kreieren‘, sondern deine Identität so zu leben, dass sie auch als solches wahrgenommen wird.
Bevor du anfangen kannst, dir eine Eigenmarke aufzubauen, musst du dir im Klaren darüber sein, wer du wirklich bist (tip if you don't know: Das Modul 'Purpose‘ stellen wir dir auf unserer womenmatter/s Circle Plattform kostenlos zur Verfügung). Denn deine innere Markenschicht muss authentisch sein, bevor du anfängst, an deiner äusseren Markenschicht zu arbeiten. Das heisst, was du glaubst, sagst und tust, muss unmittelbar miteinander verbunden sein.
Lebe also deine Authentizität, denn nur so bist du glaubwürdig. Menschen glauben und vertrauen anderen, die sie als authentisch wahrnehmen und/oder mit denen sie sich identifizieren können. Für dich heisst das, dass du auch kratzig, unbearbeitet und roh sein darfst. Denn ein aufpoliertes Image kann schnell gefälscht oder erfunden wirken.
Das heisst nicht, dass du in allen Sachen gut sein oder auf alles eine Antwort haben musst (byebye imposter syndrome). Sondern, dass du Sachen oder Themen finden sollst, für die du stehst resp. über die du gut und gerne redest. Denn genau für diese Themen bist DU die richtige Person. Lebe vor allem deinen Unterschied – finde heraus, was dich anders macht als andere und nutze dieses Anderssein als deinen Mehrwert.
Kenne die 3 Hauptwerte von Authentizität
Übrigens: Authentizität besteht aus drei Hauptwerten (Hunter, n.d.): Transparenz, Integrität und Verletzlichkeit.
Authentizität ist für mich das A. und O. für ein – und natürlich auch mein – Branding. Ich rede z.B. bewusst auch über meine Lowlights, weil diese dazugehören und sie meiner Meinung nach einen grossen Beitrag an die Highlights liefern. Zudem finde ich Menschen und auch Firmen sympathisch, die echt kommunizieren und nicht nur Marketing-Kampagnen fahren. Denn: Nobody is perfect!
Finde deine Themen – sog. ‘Content Buckets’
Ein Branding hängt mit einem Wiedererkennungswert, einer Positionierung und Differenzierung gegenüber anderen zusammen. Diese Aspekte sind natürlich nicht nur für Firmen, sondern auch für Menschen entscheidend – insbesondere für Frauen, die oft einem grösseren Druck ausgesetzt sind, sich im beruflichen Kontext zu beweisen.
Dafür ist es wiederum wichtig, dass du dir überlegst, für welche Themenbereiche du wahrgenommen werden und wie du dich differenzieren willst. Für mich sind das heute:
Networking – Als Networking Queen sehe ich überall Chancen und verbinde Menschen und Ideen miteinander, sodass gemeinsam Neues und vor allem Win-Win-Situationen entstehen können.
Leadership – Ich gebe gerne mein Wissen weiter und teile meine Erfahrungen inkl. High- und Lowlights rund um diverse Leadership-Themen, wie z.B. Auftrittskompetenz oder Zeitmanagement – und das IMMER authentisch!
Living – Als Lifetime-Value-Enthusiast liebe ich das Leben! Dabei verbinde ich alle Aspekte miteinander (das Konzept ‘Work-Life-Balance’ gefällt mir übrigens nicht, weil dies immer eine Abgrenzung vom anderen Bereich bedeutet und unterschwellig mitschwingt, dass Work negativ und Life positiv ist oder dass Work nicht Teil vom Leben ist) und geniesse den Moment – sei es bei einem guten Glas Wein, beim Wellnessen oder einem neuen Projekt. Und am allerliebsten hab ich dann eben die Kombination aus z.B. Wellness-Strategie-Weekend mit Stef. Etwas Produktiveres und Lebenserfüllendes gibt es fast nicht! Trust me!
Der Prozess, diese drei Säulen zu erarbeiten, war iterativ und es fiel mir zu Beginn nicht leicht, herauszukristallisieren, wie ich mich denn positionieren möchte. In einem Wellness-Weekend (not surprising at all!) vor einigen Jahren haben Stef und ich an unseren Brands gearbeitet und uns gegenseitig immer wieder Feedbacks gegeben. Das hat mir enorm geholfen. Und so bin ich heute bei den drei Säulen und meinem Werte-Versprechen-Claim ‘I am your refill when your glass is half full’ gelandet.
Damals hatte ich übrigens noch keine Ahnung, dass ich eines Tages eine eigene Vinoteca führen würde. Coincidence? I don’t think so. Gewisse Dinge müssen wir uns immer wieder sagen und uns in unseren Zielen bestärken – und siehe da: ich konnte meinen Traum verwirklichen und so passt der Claim mittlerweile noch besser zu mir.
Entwickle dich weiter – und lerne, mit negativem Feedback umzugehen
Im letzten Jahr hat sich auf Grund meiner Selbstständigkeit und der Geburt meines Sohnes mein Branding verändert resp. weiterentwickelt, weil das Muttersein meine Marke beeinflusst. Meine Erfahrungen als Mutter habe ich bereits ein wenig einfliessen lassen, ich will sie aber künftig noch stärker in meine Marke und die Säule Living einbinden. Dafür werde ich neben den positiven Rückmeldungen sicher auch wieder negative Feedbacks erhalten, weil ich in den sozialen Medien einige Einblicke in mein Leben als ‘Mompreneur’ gebe. Denn während eine starke Marke Orientierung geben, bei der Entscheidungsfindung helfen und Chancen bieten kann, kann sie Einzelpersonen auch anfällig für Kritik und Gegenreaktionen machen. Es ist darum unglaublich wichtig zu lernen, auch mit negativem Feedback umzugehen.
Zur Erinnerung: Authentizität besteht aus drei Hauptwerten (Hunter, n.d.): Transparenz, Integrität und eben auch Verletzlichkeit.
Ich werde weiterhin über mein ganzes Leben und nicht nur Teilaspekte berichten, weil ich überzeugt bin, dass alles miteinander verbunden ist. Meine Arbeitsidentität ist nicht zweitrangig zu meiner Identität als Mutter oder umgekehrt. Ich will Wege finden, meine beruflichen Ziele und mein Familienleben koexistieren zu lassen und so vielleicht die eine oder andere Frau zu inspirieren. Dafür nehme ich die Verletzlichkeit in Kauf.
Last but not least, finde ich es wichtig, dass du dich nicht zu sehr von anderen blenden lässt. Social Media ist meist eine Aneinanderreihung von Highlights. In diesem Zusammenhang kommt mir einen Satz aus einem Lied in den Sinn ‘Everything looks perfect from far away’.
Ich muss da immer wieder daran denken, wenn ich positive Rückmeldungen auf meine Marke und Inhalte erhalte – in der Nähe ist das Leben aber manchmal richtig schwer/stressig/chaotisch etc. und das solltest du immer im Hinterkopf haben und dein Leben nicht als minderwertig einstufen.
Quelle:
Hunter, M. R. (n.d.). Why Authenticity is essential to a Personal Brand. PersonalBrand. https://personalbrand.com/authenticity/