Über Klarheit finden, Prioritäten setzen und fokussiert arbeiten – mit Myriam Born, Klarheitsexpertin und Holistic Business Coach

In einer Welt, die uns ständig mit neuen Aufgaben, Projekten und Ablenkungen konfrontiert, fällt es oft schwer, die Balance und den Fokus zu wahren und zu erkennen, worin man seine Energie investieren will. Besonders als vielbeschäftigte Frau, die sowohl beruflich als auch privat hohe Ansprüche an sich stellt, ist es entscheidend, sich immer wieder zu fragen, ob man sich gerade im Hamsterrad dreht oder seinen Zielen folgt. Doch wie erkennst du, ob eine Aufgabe wirklich wichtig ist oder nur eine Ablenkung darstellt?

In diesem Blog teil Myriam Born, Klarheitsexpertin und Holistic Business Coach, mit dir, wie du Klarheit in dich und in deinen Alltag bringst, wie du dich von unnötigem Ballast befreist und dadurch deine Ziele mit mehr Freude und Leichtigkeit erreichst. . Mit bewährten Strategien, Tools und persönlichen Erfahrungen zeigt sie dir, wie du deine Zeit besser nutzen und deine Energie gezielt auf das richten kannst, was dir wirklich wichtig ist.

 

Wie erkenne ich, ob eine Aufgabe oder ein Projekt wirklich wichtig ist oder nur eine Ablenkung?

Indem du kurz bevor du die Aufgabe in Angriff nimmst oder für das Projekt zusagst, inne hältst und Ruhe und Klarheit in die Situation bringst. Diese Pause gibt deinem Gehirn die Möglichkeit aus dem Stressmodus auszusteigen und du kannst dem rationalen Teil in dir ein paar essentielle Fragen stellen, bevor du aus dem Impuls heraus reagierst. Denn im Stress können wir schnell wichtige Entscheidungen treffen, aber nicht zwingend solche, die uns langfristig erfolgreich machen oder erfüllen. Das ist so, weil unser Gehirn die Aufgabe hat, unser Überleben zu sichern, aber eben nicht uns glücklich zu machen, darum lohnt es sich, bei Entscheidungen diese Pause vorab einzulegen.

Welche Fragen kann ich mir in einem solchen Moment stellen?

Folgende Fragen können dir beim identifizieren der Wichtigkeit helfen:

  • Bringt mich dieses Projekt meinem persönlichen Ziel näher?

  • Macht mir dieses Projekt Freude?

  • Entspricht es meinen Werten?

  • Falls das zur Klärung noch nicht reicht, darfst du etwas “um die Ecke fragen”: Wieso habe ich jetzt das Gefühl, ich muss das machen? Damit kannst du Angst, Schuld- oder Scham-Gefühle identifizieren, denn all diese Gefühle sind keine guten Berater:innen, wenn es um deine persönliche oder berufliche Weiterentwicklung geht.

  • Wenn ich dieses Projekt annehme, wofür habe ich dann keine Zeit mehr bzw. um was kann ich mich dann nicht kümmern? Dadurch identifizierst du eine Ablenkung von etwas, das jetzt viel wichtiger wäre, als das Projekt oder die Aufgabe, die gerade vor dir liegt.

Welche Strategien empfiehlst du, um Prioritäten im Alltag besser zu setzen?

Da möchte ich aus meiner persönlichen Erfahrung und aus der Zusammenarbeit mit meinen Kundinnen drei Tipps mit dir teilen.

  1. Setze dir persönliche Ziele: Egal ob du CEO, Mama oder Marketing Managerin bist. Ohne klare persönliche Ziele fällt es schwer, Prioritäten zu setzen, weil du keinen Referenzpunkt hast. Persönliche Ziele helfen dir dabei, deine Energie gezielt auf das zu richten, was du bewegen, erreichen und erleben willst und entsprechend kannst du dann deine Aufgaben priorisieren. Zudem merkst du, wenn du von deinem Weg abkommst und kannst wieder justieren. 

  2. Etabliere dir eine Morgenroutine: Die ersten Minuten vom Tag sollten dir ganz alleine gehören, ohne Ablenkung. Indem du dich auf dich fokussierst und Körper, Geist und Herz in Alignment bringst. Damit, stärkst du dich und deine Resilienz. Und du bündelst deine Energie und richtest dich klar auf das aus, was du an diesem Tag erreichen willst. So wie du in den Tag startest, so wird er auch, ausser du unterbrichst dich aktiv, wenn du tagsüber merkst, dass du nur noch am reagieren bist.

  3. Interruption: Wenn du merkst, dass du nur noch am Reagieren und Abarbeiten bist und von einer Aufgabe zur nächsten hetzt, unterbrich dich. Das hilft deinem Gehirn, aus dem Überlebensmodus auszusteigen und zu erkennen, was als nächstes wirklich angegangen werden sollte. Dafür reicht es aus, wenn du dreimal tief einatmest und den Stress über die Füsse ausatmest und dich danach fragst: Welche nächste Aufgabe ist wirklich wichtig? Nimm dann den ersten Impuls, der kommt – je mehr du das übst, desto besser gelingt es dir mit der Zeit und du stärkst deine Intuition und deine Kopf-/Herzverbindung. 

Wie kann ich Nein sagen, ohne dabei das Gefühl zu haben, dass ich Chancen verpasse?

Wenn dieses Gefühl hochkommt, frage dich: Warum hast du das Gefühl, dass du etwas verpasst? Was ist die Angst dahinter? Dann die Angst angehen, vielleicht auch mit Unterstützung. Weil, wenn du mit dir im Einklang bist, verschwindet das Gefühl, etwas zu verpassen, denn du jagst nichts mehr hinterher. Stattdessen richtest du dich klar aus, gehst gezielt die nötigen Schritte und ziehst genau das an, was du – bewusst oder unbewusst – brauchst, um dein Ziel zu erreichen. Du wechselst vom Push- in den Pull-Modus, was dir mehr Gelassenheit schenkt und dich weniger von äusseren Einflüssen lenken lässt.

Wie kann ich meine Zeit effizienter nutzen, um meine Ziele schneller zu erreichen?

Auch dazu möchte ich dir zuerst eine Gegenfrage stellen: Warum möchtest du dein Ziel schneller erreichen? Was fehlt dir jetzt? Und was denkst du, wird sich in deinem Leben verbessern und verändern, wenn du das Ziel erreicht hast? Weil es im Endeffekt nicht darum geht, einem Ziel nach dem anderen hinterherzujagen, sondern, wie es die Shaolin Mönche sagen: Jeden Schritt “Nachzuspüren”, ansonsten verpasst du das Leben.

Wenn es aber darum geht, deine Zeit im Sinne von Lebensqualität effizienter zu nutzen, dann können diese drei Tools dir dabei helfen: 

  1. Stell dir neue Fragen: Jeden Tag wiederholen sich unsere Gedanken zu 80% und oft fragen wir uns Dinge, die uns im Kreis drehen lassen und uns klein halten. Darum fange an, deine Gedanken zu hinterfragen: Ist das wirklich wahr, was ich denke? Was wäre der nächst positivere Gedanken, den ich denken könnte? Wie kann ich mich unterstützen, um das zu erreichen? 

  2. Verinnerliche die 80/20-Regel. Damit ich mit all den Rollen, die ich inne habe, meine To-Do’s e unter einen Hut kriege, habe ich für mich die 80/20-Regel nach Pareto verinnerlicht. Ich frage mich immer, welche 20% meiner Handlungen 80% der Wirkung erzielen – sei es bei einem Projekt, beim Bad putzen oder in der Erziehung bzw. Begleitung meines Kindes. Genau auf diese 20% richte ich meinen Fokus, und alles andere darf warten.

  3. Abgrenzung: Der schnellste Weg zu mehr Zeit und Energie ist die Abgrenzung. Dabei geht es nicht nur darum zu lernen, NEIN zu sagen und dich von Menschen und Energievampieren zu distanzieren. Sondern auch JA zu den Dingen zu sagen, die dich gesund halten, wachsen und/oder gut fühlen lassen und PAUSEN einzulegen. Pausen im Sinn von: bevor du Antworten gibst oder neue Verpflichtungen eingehst, aber auch Pausen, wenn du auf der Stelle trittst und nicht weiterkommst.

Wie kann ich mich besser von Perfektionismus lösen, der oft zu einer Blockade führt?

Möchtest du dich vom Perfektionismus lösen, musst du ihn an der Wurzel anpacken. Denn hinter dem Perfektionismus steckt oft ein versteckter Mangel an Selbstwert und die damit einhergehenden Überzeugungen sind die eigentlichen Antreiber, warum du Dinge perfekt umsetzen willst. 

Diese gilt es zu erkennen, zu akzeptieren, die Wunden hinter diesen Erfahrungen zu heilen und dann anzufangen, mit diesem Anteil in dir aktiv zu arbeiten. Dadurch steuert dich dieser Anteil nicht mehr unbewusst, sondern du holst die Perfektionistin bei Entscheidungen und Projekten aktiv mit ins Boot und gibst ihr einen Platz am Round Table. Das schafft Klarheit, nimmt den Druck raus und der Anteil wird mit der Zeit immer weniger laut. 

Wie löst du Perfektionismus für dich?

Ich habe ihn nicht gelöst, sondern gelernt, mit ihm umzugehen. Der entscheidende Anstoss kam durch eine Nahtoderfahrung mit 25 Jahren. Danach habe ich aktiv in meine persönliche und nicht nur berufliche Weiterentwicklung investiert und angeschaut, was hinter diesem Drang liegt, alles perfekt machen zu wollen. Durch Therapien und Coachings wurden mir dysfunktionale Muster (Blind Spots) bewusst und die Auslöser dahinter zu erkennen war ein Game Changer

Nun weiss ich, was meine unbewusste Motivation hinter meinem Perfektionismus ist und kann mit diesem Anteil arbeiten. Zudem musste ich, dank meinem Kind, meinen Perfektionismus immer wieder hinterfragen und dadurch bin ich auf die 80/20-Regel von Pareto gestossen. Diese hatte ich in der Ausbildung zur Marketingfachfrau zwar gelernt, aber nie wirklich verinnerlicht. Nun wende ich sie bei allen Entscheidungen an und sie hat mir schon enorm viel Zeit gespart, vor allem im Haushalt :-).

Was ist deine “Marie Kondo”-Methode für den geistigen Kleiderschrank? Und wie kann sie helfen, klarer zu denken?

Wir alle schleppen einen geistigen Kleiderschrank mit uns herum. Dieser wurde nicht nur durch uns und unsere Erfahrungen gefüllt, sondern auch durch unsere Eltern, Lehrer:innen, die Gesellschaft und auch die Kultur, in der wir aufgewachsen sind. 

Den physischen Kleiderschrank misten wir ganz natürlich von Zeit zu Zeit aus. Entweder ist er zu voll geworden und du hast keinen Überblick mehr oder vielleicht merkst du, dass sich dein Stil, dein Körper oder die Mode verändert hat. Fakt ist, gewisse Kleider passen oder entsprechen dir nicht mehr. Genau das sollten wir von Zeit zu Zeit auch mit unserem «geistigen Kleiderschrank» tun. Alle, die mit uns verbunden sind, hängen dort nämlich ihre Kleider in Form von Prägungen, Ängsten, Gedanken, Meinungen, Erfahrungen und Glaubenssätzen rein. All das bildet die Basis, wie wir die Welt sehen und was wir über uns und andere glauben – auch mentale Grenzen. Damit du wieder diesen klaren Blick auf dich, dein Leben, deine Ziele erhältst und dich frei, gelassen und wohl fühlst, darfstdu dort anfangen aufzuräumen und auszumisten.

Wie mistet man den eigenen geistigen Kleiderschrank aus?

Kurz gesagt: «Get rid of the shit and transform it = that’s the magic!».

Im Allgemeinen nennt sich das auch Schatten- und Heilarbeit. Dazu biete ich den «Warum-Workshoptag» an. Dort steigen wir tief in die Lebensgeschichte ein und schauen, was noch negative Gefühle auslöst. Das sind dann gute Anhaltspunkte, um zu erkennen, welche Erlebnisse es noch anzuschauen gilt, damit sich dein geistiger Kleiderschrank wieder klarer, leichter und passender anfühlt und zu der Version passt, die du sein möchtest. 

Dazu gibt es eine Storyboard-Übung, bei der du festhältst, welche Erlebnisse und Erfahrungen – sowohl positive als auch negative – dich zu dem Menschen gemacht haben, der du heute bist. Gerne stelle ich dir diese Übung als Download zur Verfügung. Sie ist ein erster Schritt, um mehr Klarheit zu gewinnen und dich innerlich von altem Ballast zu befreien, den du nicht länger mit dir tragen musst.

Welche Übungen empfiehlst du, um mentale Klarheit und Konzentration zu fördern?

Nimm dir die ersten Minuten vom Tag für dich, komm zur Ruhe und richte dich auf deinen Tag aus. Meditiere nach Bedarf mit geführten Meditationen, die gerade zum Thema passen und mache alle sechs Monate bzw. mindestens einmal im Jahr ein Self-Check-In. Das bedeutet, prüfe, wie es in deinen Lebensbereichen aussieht und ob du mit deinen Zielen noch in Alignment bist. Dafür ist das «Lebensrad» eine gute Übung (kostenlos bei mir auf der Website).

Wie kann ich mich motivieren, wenn ich mich entmutigt fühle oder das Ziel zu weit weg erscheint?

Teile dein grosses Ziel in kleinere Etappen auf, feiere auch die kleinen Erfolge und vernetze dich mit Gleichgesinnten – das gibt dir Motivation und stärkt deinen Durchhaltewillen. Herausforderungen gehören ebenso zur Zielerreichung wie das Ziel selbst. Wenn du dir das von Anfang an bewusst machst, kannst du dem Prozess gelassener begegnen.

Stehst du gerade fest? Dann suche dir Unterstützung. Oft stecken tiefere Blockaden dahinter – Blind Spots heissen nicht umsonst so, weil wir sie selbst nicht erkennen. Doch wenn jemand dich im Prozess spiegelt, kannst du diese blinden Flecken sehen und mit den passenden Tools auflösen. Andere Menschen erkennen ausserdem oft klarer unsere Stärken und unser Potenzial, als wir selbst es tun.

Möchtest du dein Ziel effizienter erreichen? Dann lerne von Profisportler:innen: Kein:e professionelle:r Sportler:in verzichtet auf einen Coach – oft haben sie sogar mehrere. Ein Coach liefert dir direkt die passenden Tools, Techniken und Strategien, ohne dass du mühsam selbst alles herausfinden musst. Nach jedem Wettkampf wird analysiert, Optimierungen werden abgeleitet – das ist der echte Mehrwert eines Coaches. So sparst du wertvolle Zeit und Energie auf deinem Weg zum Ziel.

Welche Rolle spielt Selbstfürsorge im Prozess, um Ablenkungen zu minimieren und zielgerichtet zu arbeiten?

Selbstfürsorge kann manchmal auch zur Ablenkung werden. Daher ist es wichtig, dein eigenes Verhalten zu reflektieren: Wie reagierst du, wenn du dich ablenkst oder etwas aufschiebst? Wir alle tragen unbewusste Selbstsabotagemuster in uns. Sobald du diese erkennst, kannst du sie bewusst verändern. Dadurch reduzierst du Ablenkungen und gewinnst die Fähigkeit, fokussierter und zielgerichteter zu arbeiten.

Was sind die typischen “Zeitfresser” im Berufsalltag, und wie kann ich sie eliminieren?

Die kennen wir alle: Push-Benachrichtigungen, das Handy auf dem Tisch, Social Media, lautstarke Kommentare von Kolleg:innen im Büro oder zielloser Medienkonsum – die Liste ist lang. Zeitfresser komplett eliminieren kannst du nicht, denn sie sind gezielt von Menschen entwickelt worden, die deine Aufmerksamkeit gewinnen möchten und genau wissen, wie sie das schaffen.

Aber du kannst lernen, bewusster mit ihnen umzugehen und sie zu reduzieren – z.B. mit einfachen Massnahmen:

  • Handy wegpacken und Apps auf Graustufen umstellen.

  • Social-Media-Zeiten festlegen und Erinnerungen aktivieren, die dich warnen, wenn du deine Zeit aufgebraucht hast.

  • Push-Benachrichtigungen ausschalten, auch für neue E-Mails.

  • Deep-Work-Zeiten in den Kalender eintragen und diese mit Kopfhörern und klarer Kommunikation an Kolleg:innen schützen – teile mit, dass du in dieser Zeit nicht gestört werden möchtest.

Schon 1–2 Stunden fokussierte Arbeit können unglaublich produktiv sein. Kombiniert mit klarer Abgrenzung gewinnst du Kontrolle über deine Aufmerksamkeit und nutzt deine Zeit viel effektiver.

Wo dürfen sich Frauen mit dir vernetzen?

via Instagram: https://www.instagram.com/born2inspire.ch/

via LinkedIN: https://www.linkedin.com/in/myriam-born2inspire/

via Mail: myriam@born2inspire.ch

via Website: www.born2inspire.ch

 

Über Myriam

Myriam ist Klarheitsexpertin und Holistic Business Coach. Sie begleitet Frauen in ihrer beruflichen und persönlichen Klarheitsfindung. Ihre Herzensmission ist es geistige Kleiderschränke auszumisten und dadurch Platz zu schaffen für das Leben, welches wir wirklich führen wollen. Im Magazin «BaslerIN» schreibt sie eine Kolumne im Bereich Wellbeing mit Fokus auf unser Mindset und wie wir «soul-aligned» leben, arbeiten und führen können.

Zurück
Zurück

Mit Anti-Zielen zum Erfolg – Warum du auch wissen musst, was du nicht willst

Weiter
Weiter

Mindset, Spass und Verhandlungen mit uns selbst – mit Coach und Trainer Michael Maizet