Warum Vorsorge nicht warten darf und was du als Karrierefrau jetzt tun kannst
In diesem Blogpost lernst du:
was genau hinter dem Drei-Säulen-System der Schweizer Vorsorge steckt – und was du darüber wissen musst
warum Frauen häufiger von Altersarmut betroffen sind – und wie du das für dich vermeiden kannst
wie du deine Vorsorge aktiv selbst in die Hand nimmst, auch wenn du keine Finanzexpertin bist
My Story
Ich, Stef, hatte gerade meinen Master abgeschlossen und mein Praktikum in der Kommunikations- und Brandingabteilung einer Grossbank begonnen. Es war der Startschuss in mein Berufsleben – aufregend, neu, ein bisschen überwältigend.
Und dann… dann ist mein Papi gestorben.
Und da sass ich nun. Mit meiner Mutter auf dem Boden unserer Wohnung, umgeben von Ordnern, Papierstapeln, Verträgen. Mein Vater hatte alles organisiert – aber nur er wusste, wie. Meine Mutter hatte keine Ahnung. Und ich? Ich auch nicht.
Ich erinnere mich, wie hilflos wir uns fühlten. Wie wenig greifbar alles war. Und wie klar mir in diesem Moment wurde: Ich will nie wieder in so einer Situation sein – und ich will, dass keine Frau jemals dort sitzen muss, ohne Plan, ohne Überblick, ohne eigene Sicherheit.
Das Drei-Säulen-System der Schweizer Vorsorge
Wenn wir "Vorsorge" hören, denken viele an Altersheim, graue Haare, irgendwann. Aber Vorsorge ist viel mehr – und sie beginnt jetzt.
In der Schweiz basiert das System auf drei Säulen:
1. Säule: Staatliche Vorsorge (AHV)
Sie sichert das Existenzminimum im Alter – eine Grundsicherung, aber nicht mehr. Eingezahlt wird automatisch, aber du solltest trotzdem wissen, wie viel du wo angespart hast.
Did you know? Du musst 44 Jahre lückenlos einzahlen, um die volle Rente zu bekommen (Stand 2025: ca. CHF 2’520/Monat). Fehlende Jahre? Weniger Rente.
💡Tipp: Bestell deinen AHV-Kontoauszug und prüfe, ob es Beitragslücken gibt – zum Beispiel durch Teilzeit, Studium oder Auslandaufenthalte. Du kannst fehlende Beiträge bis zu 5 Jahre rückwirkend nachzahlen und so Lücken in deiner späteren Rente schliessen.
2. Säule: Berufliche Vorsorge (Pensionskasse)
Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen zahlen gemeinsam ein. Aber Achtung: Wer Teilzeit arbeitet, hat oft Lücken – viele Frauen sind davon betroffen. Darum lohnt sich ein kritischer Blick auf deinen Pensionskassenausweis.
Did you know? Die 2. Säule ist der Hauptgrund für den Gender Pension Gap: Frauen erhalten aus der 2. Säule rund 47% weniger Renten als Männer.
💡Tipp: Prüfe deinen Pensionskassenausweis: Wie hoch ist deine prognostizierte Rente? Welche Beiträge leistest du?
3. Säule: Private Vorsorge (Säule 3a)
Hier hast du die Kontrolle. Du kannst steuerlich begünstigt Geld auf die Seite legen, Kapital anlegen und selbst vorsorgen. Gerade für uns Frauen ist das ein entscheidender Hebel, um die Lücken aus der 1. und 2. Säule zu schliessen.
Did you know? Du kannst deine 3a-Ersparnisse auf mehrere Konten aufteilen, um Steuervorteile bei der Auszahlung zu optimieren.
💡Tipp: Hier findest du ein smartes Tool, das dir zeigt, wann und ob sich ein weiteres 3a-Konto für dich lohnt.
Und warum betrifft das ausgerechnet Frauen?
Weil viele von uns sich auf ihre Ausbildung, ihren Job, ihre Leistung konzentrieren – was auch richtig und wichtig ist. Aber während wir Karriere machen, vergessen wir oft, das Fundament für unsere finanzielle Zukunft mitzubauen.
Denn leider geraten wir Frauen später oft in die Falle und bleiben trotz Erfolg finanziell abhängig – vom Partner, vom Staat oder schlicht vom Zufall.
Not convinced? We have some numbers for you:
Wusstest du, dass Frauen in der Schweiz im Schnitt rund einen Drittel weniger Rente erhalten als Männer? Das ist der sogenannte Gender Pension Gap – und er ist real. Konkret bedeutet das: Fast 19’000 Franken weniger pro Jahr an Alterseinkommen.
And now we know: Haupttreiber dieses Gaps ist die 2. Säule, also die berufliche Vorsorge. Der Grund dafür liegt nicht in schlechter Planung, sondern in einem System, das viele Lebensrealitäten von Frauen schlicht nicht mitdenkt:
Frauen arbeiten häufiger Teilzeit – über 70 % der Teilzeiterwerbstätigen in der Schweiz sind weiblich
Erwerbsunterbrüche durch Mutterschaft oder Care-Arbeit führen zu Vorsorgelücken
Lohnunterschiede wirken sich direkt auf die Höhe der Pensionskassenbeiträge aus
Und: Rund die Hälfte aller Frauen im Rentenalter erhält gar keine Rente aus der 2. Säule, weil schlicht kein Kapital angespart wurde
Die Folgen sind gravierend: Der Anteil der Frauen, die im Alter in Armut leben oder davon bedroht sind, ist fast doppelt so hoch wie bei Männern.
Darum ist es so wichtig, dass wir unsere Vorsorge selbst in die Hand nehmen – informiert, bewusst und so früh wie möglich. Nicht aus Angst. Sondern aus dem Wunsch nach Selbstbestimmung.
Vorsorge kein bürokratisches Nice-to-have. Sie ist deine persönliche Machtstrategie.
Jetzt Vorsorge selbst in die Hand nehmen
Weil wir bei womenmatter/s glauben, dass Wissen Macht ist – und Planung Freiheit – haben wir für dich ein kostenloses Workbook entwickelt. Und zwar gemeinsam mit den Expert:innen von Pax. Denn es gibt genug “Wanna-be“-Finanz-Content da draussen – deshalb war es uns wichtig, dass alles, was du in diesem Workbook findest, fundiert, geprüft und praxisnah ist. Und kein Fluff.
"Vorsorge – dein Fundament für finanzielle Unabhängigkeit"
Was du bekommst:
Ein klarer Überblick über die drei Säulen der Schweizer Vorsorge
Realistische Zukunftsszenarien, durch die du deinen Vorsorgebedarf erkennst
Ein Vorsorgeinventar, das dir zeigt, wo du heute stehst – und wo du ansetzen solltest
Zurück zu diesem Nachmittag auf dem Boden
Heute weiss ich, Stef: Es hätte nicht so kommen müssen. Hätten wir gemeinsam als Familie vorgesorgt, wäre vieles einfacher gewesen.
Du musst kein Finanzprofi sein. Aber du musst anfangen. Heute.
Until next time!