6 Kommunikations-Tipps für den Umgang mit Hoch- und Niedrig-Kontext-Kulturen

In einer zunehmend globalisierten Welt wird die Fähigkeit, effektiv über kulturelle Grenzen hinweg zu kommunizieren, immer wichtiger. Besonders in internationalen Geschäftsbeziehungen kann der Umgang mit unterschiedlichen Kommunikationsstilen den Unterschied zwischen Erfolg und Missverständnissen ausmachen.

 

Was die Theorie sagt

Einer der bekanntesten Forscher auf diesem Gebiet ist Edward Hall. Er war ein treuer Begleiter während unseres ganzen Studiums (Wir haben International Business Management mit einem Fokus auf Cross Culture Management studiert). And we have a slight professional crush on him! Anyways, er hat die Unterschiede zwischen Hochkontext- und Niedrigkontext-Kommunikation untersucht.

Hoch- und Niedrig-Kontext-Kulturen

Ein wichtiger Aspekt hierbei ist das Verständnis von Hoch- und Niedrig-Kontext-Kulturen – zwei Konzepte, die beeinflussen, wie Informationen vermittelt und interpretiert werden.

➡️ In Hoch-Kontext-Kulturen basiert die Kommunikation stark auf nonverbalen Hinweisen, Kontext und Beziehungen. Die Bedeutung einer Botschaft wird oft nicht direkt ausgesprochen, sondern durch die Umgebung, die Beziehung zwischen den Gesprächspartner:innen und subtile Signale vermittelt. Diese Kulturen legen grossen Wert auf indirekte Kommunikation, Respekt und soziale Hierarchien.

Beispiel: In Japan könnte ein:e Geschäftspartner:in durch subtile nonverbale Hinweise oder durch Andeutungen mitteilen, dass er/sie mit einem Vorschlag nicht einverstanden ist, ohne das direkt auszusprechen. Wenn er/sie bspw. oft auf die Uhr schaut oder höflich, aber unentschlossen wirkt, könnte das darauf hindeuten, dass er/sie Bedenken hat.

➡️ In Niedrig-Kontext-Kulturen wird Kommunikation klar und direkt vermittelt. Die Bedeutung der Botschaft wird hauptsächlich durch die gesprochenen Worte und weniger durch nonverbale Hinweise oder Kontext bestimmt. Die Kommunikation ist in diesen Kulturen explizit und auf den Punkt gebracht, wobei Missverständnisse durch klare und präzise Aussagen minimiert werden.

Beispiel: In den USA ist es üblich, direktes Feedback zu geben. Wenn ein:e Mitarbeiter:in bei einem Meeting eine Präsentation hält und Verbesserungen benötigt werden, wird der/die Chef:in wahrscheinlich konkret und offen auf die Aspekte eingehen, die verbessert werden sollten, ohne die Kritik durch indirekte Hinweise zu verschleiern.

 

Mit über einem Jahrzehnt Erfahrung in internationalen Unternehmen haben wir wertvolle Erkenntnisse darüber gewonnen, wie man in verschiedenen kulturellen Kontexten effektiv kommuniziert. In diesem Blog teilen wir sechs bewährte Tipps, die dir helfen werden, Missverständnisse zu vermeiden und deine Kommunikationsfähigkeiten in einem globalen Umfeld zu verbessern.

So let’s see, wie du durch bewusste Anpassung deiner Kommunikationsweise zu einem erfolgreichen Austausch in unterschiedlichen kulturellen Kontexten beitragen kannst.

 

6 Tipps für dich

1️⃣ Augenkontakt richtig einsetzen

In vielen westlichen Kulturen wird Augenkontakt als Zeichen von Aufmerksamkeit, Selbstbewusstsein und Ehrlichkeit geschätzt. Allerdings kann intensiver Augenkontakt in einigen asiatischen oder arabischen Kulturen als unhöflich oder sogar beleidigend empfunden werden. Achte also darauf, wie dein Gegenüber auf deinen Augenkontakt reagiert, und passe dich entsprechend an.

2️⃣ Gesten bewusst verwenden

Gesten wie das Daumen-hoch-Symbol sind in vielen Kulturen ein Zeichen für “Okay“. Doch in einigen Kulturen kann diese Geste als vulgär angesehen werden oder eine andere Bedeutung haben, wie bspw. “Geld“ in bestimmten Ländern. Sei dir der Bedeutung von Gesten in verschiedenen Kulturen bewusst, um Missverständnisse zu vermeiden.

3️⃣ Berührungen sorgfältig einsetzen

Berührungen können in vielen Kulturen als unangemessen gelten, insbesondere in formellen oder beruflichen Kontexten. In der westlichen Welt sind Händedrucke meist akzeptabel, während in asiatischen Kulturen Berührungen oft konservativer gehandhabt werden. Achte auf die kulturellen Normen, um respektvoll zu bleiben.

4️⃣ Emotionen und Gesichtsausdrücke verstehen

In den USA wird oft mehr Emotion durch Gesichtsausdrücke gezeigt als bspw. in asiatischen Kulturen, wo eine zurückhaltendere Ausdrucksweise üblich ist. Wenn du in internationalen Kontexten arbeitest, sei dir bewusst, wie Emotionen in verschiedenen Kulturen ausgedrückt werden. 

5️⃣ Körpersprache und Paralinguistik beachten

Das Verhalten und die Art und Weise, wie Menschen sich ausdrücken, können stark variieren. In asiatischen Kulturen wird oft mehr Kontrolle über die eigene Stimme und Körpersprache ausgeübt, während in anderen Ländern Menschen tendenziell vokaler sind. Achte auf diese Unterschiede, um effektiver zu kommunizieren.

6️⃣ Physischer Abstand anpassen

In Kulturen wie der im Nahen Osten wird oft ein engerer Abstand beim Gespräch geschätzt, während Europäer tendenziell einen grösseren persönlichen Raum bevorzugen. Berücksichtige diesen Unterschied, um eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu schaffen.

 

In einer global vernetzten Welt ist es wichtiger denn je, die Feinheiten der Kommunikation in verschiedenen Kulturen zu verstehen. Indem du lernst, wie kulturelle Kontexte die Interaktionen und Erwartungen am Arbeitsplatz beeinflussen, kannst du deine beruflichen Beziehungen stärken und erfolgreich in internationalen Teams agieren. Dieses Wissen fördert nicht nur eine bessere Zusammenarbeit, sondern kann auch zu beruflichem Wachstum und erweiterten Karrieremöglichkeiten für dich führen.

Wir hoffen, dass dir diese Tipps helfen, deine Kommunikation in einem internationalen Umfeld respektvoll und effektiv anzupassen.

Xoxo,

Mary & Stef

 

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