Mein Leben als Mumpreneur: Über Selbstreflexion, Morgenroutinen und den richtigen Rhythmus – wie mein Mindset meinen Erfolg prägt

Ich habe mich dazu entschieden, mich selbstständig zu machen. Es war schon immer mein Traum. Also habe ich Nägel mit Köpfen gemacht! Ich schaue auf eine wahnsinnig spannende, lehrreiche und sehr abwechslungsreiche Zeit in der Corporate World zurück und habe mir in dieser Zeit den Rucksack füllen können, um nun durchzustarten. 

Aber zuerst mal noch einen Schritt zurück. Im März bin ich stolze Mama von meinem Sohn, Thilo, geworden. Aus einem sehr leistungsorientierten, durchgeplanten Alltag war das ein krasser Wechsel. Natürlich ist immer noch viel los mit einem Kind, aber ganz anders. Zu Beginn war ich immobil und darum viel zu Hause. Und da musste ich schauen, dass mir die Decke nicht auf den Kopf fällt. Mit der steigenden Mobilität war dann vieles ein erstes Ausprobieren – das erste Mal mit Kind in ein Café gehen oder eine Zugfahrt zur Gotte nach Bern wagen… Es hat zu Beginn schon recht viel Überwindung gekostet, diese Dinge zu tun. Ich fühlte mich, als ob ich die banalsten Dinge zuerst wieder lernen musste – nun einfach mit Kind. Zudem musste ich mir die Sicherheit aufbauen, dass es voll ok ist, wenn er in der Öffentlichkeit schreit. Denn wenn das Kind quengelt, hat man ja unendlich viel Aufmerksamkeit und teilweise vorwurfsvolle Blicke, die man neben dem schreienden Kind aushalten muss. 

 

Selbstreflexion

Sechs Monate war ich in Babypause/Mutterschaftsurlaub/Elternzeit (ich finde kein Wort passt wirklich!). Die Auszeit vom gewohnten Alltag gab mir aber auch viel Zeit, um zu reflektieren. Was will ich beibehalten und was will ich bewusst ändern?

Ich habe mir unseren Step-by-Step-Purpose-Leitfaden zur Hand genommen. Mit ein bisschen Abstand war es spannend, um auf mein Leben zu schauen. Ich nehme diese Zeit als grossen Luxus wahr – für mich, meine Familie und unsere Zukunft. 

Etwas ist mir sehr schnell aufgefallen: Ich war vorher von morgens früh bis spät abends verplant. Meine Agenda war eigentlich immer voll. Mit ganz vielen Dingen, die ich auch toll fand. Aber jetzt merke ich, dass ich freiere Tage enorm schätze und einen auf mich und meine Themen fokussierteren Start in den Tag als Bereicherung und Lebensqualität wahrnehme.

Zudem frage ich mich, warum es in der Corporate World so viele Meetings braucht. Ich glaube, dass wir strikter sein und unsere Zeit als wertvolles Gut anschauen sollten. Und zum Beispiel nicht mehr an Meetings gehen, wenn diese keine Agenda oder Ziel haben. Oder es unklar ist, warum man überhaupt eingeladen wird… 

 

(M)eine Morgenroutine

Anyways, ich habe mir dann überlegt, wie ich meinen neuen Alltag als ‚Mumpreneur‘ gestalten möchte, um auch wirklich erfolgreich zu sein. Viele reden von Routinen und Morning Rituals etc. Instagram & Co zeigt mir, wie das andere Frauen perfekt hinkriegen. Also habe ich mir überlegt, was ich machen könnte. Ich habe mit einem 20-min-Sportprogramm begonnen. Zudem habe ich mir überlegt, wie ich bestmöglich den Haushalt noch in die morgendlichen Abläufe einbauen könnte, damit ich und das Haus in max. 1 Stunde top aussehen und ich mich dann danach als Mum und Entrepreneur voll entfalten kann. Resultat: ich bin kläglich gescheitert. 

Vielleicht gibt es Menschen, die das alles so hinkriegen und jeden Tag ihre fixen Abläufe haben. Ich glaube aber, dass es viel entscheidender ist, dass das eigne Mindset stimmt. Das klingt immer so nach Hokuspokus. Mindset bedeutet aber einfach die allgemeine Einstellung einer Person und die Art und Weise, wie sie über Dinge denkt. Und mit einer positiven Grundeinstellung und dem Glauben daran, dass wir etwas schaffen können, sind wir in der Lage, neue Herausforderungen anzunehmen und erfolgreich zu sein. Wenn wir uns in unserem Denken immer wieder einschränken und glauben, dass wir es eh nicht schaffen, hindern wir uns. Meine Morgenroutine ist also keine Morgenroutine. Aber eine Wachstumsmentalität. 

 

Rhythmus 

Obwohl ich sehr flexibel bin, habe ich lernen müssen, dass ich mit Kind noch viel flexibler sein muss. Ich liebe die Abwechslung, aber der Rhythmus wird nun von meinem Sohn bestimmt. Das heisst, ich muss dann Pausen machen, wenn er mich braucht und dann kreative Ideen entwickeln, wenn er schläft oder spielt.

Mein Mann ist übrigens ebenfalls selbstständig und so teilen wir uns die Care-Arbeit und haben grosse Unterstützung von unseren Eltern. Ein Alleingang als ‘Mumpreneur’ wäre da unmöglich. Die Care-Organisation und die Erziehung von einem Kind brauchen ein ganzes Team.

Zurück zum Rhythmus. Das ist natürlich nicht so einfach, weil ich nicht auf Knopfdruck kreativ sein kann. Aber je mehr ich auf seinen Rhythmus eingehe, desto einfacher sind die Tage. Manchmal gelingt mir das besser und dann wieder schlechter. Dann nerve ich mich und wehre mich im ersten Moment, um dann wieder zu merken, dass das überhaupt nichts bringt. Ein Kind nimmt viel Platz ein und gibt den Rhythmus an – und das ist gut so. 

Auch bei der Selbstständigkeit habe ich das Gefühl, dass es der Rhythmus ist, der stimmen muss. Ich könnte theoretisch ununterbrochen arbeiten, weil alles im Auf- und Ausbau ist und ich viele Ideen habe. Aber dann kommen natürlich ganz viele Abgrenzungsthemen hoch, die ich mir besonders anschauen und zu Herzen nehmen möchte. In der Corporate-Welt habe ich über die Jahre gelernt, mich abzugrenzen. Da ist ja definitiv immer genug los. Ich glaube auch, dass man bereit sein muss die Extrameile zu gehen – mal eine Wochenend- oder Nacht-Schicht einlegen – um erfolgreich zu sein, aber das darf nicht zur Normalität werden.

Nun fällt mir diese Abgrenzung deutlich schwerer, weil die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit kaum mehr zu unterscheiden ist und ich Feuer und Flamme für meine Unternehmen und die Themen bin – aber eben, ICH muss für die richtige Balance schauen und Grenzen neu definieren, um künftig erfolgreich zu sein. Und das kann niemand anderes für mich tun.  

Für eine erfolgreiche Karriere – in der Corporate World oder in der Selbstständigkeit – ist es meiner Meinung nach entscheidend, dass unser Mindset stimmt und wir Wege finden, wie wir uns bestmöglich entfalten können. Da gibt es keine one-size-fits-all Routine oder Rezept. Es ist die Auseinandersetzung mit mir selbst und der Kommunikation an die Menschen um mich herum. 

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womenmatter/s Podcast Episode #7: Über Morgenroutinen, Skills und The Circle. Und übers Schwimmen – mit Mary, Stef & Catherine

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